Sonntag, 15. September 2013

Ultra - Trail du Mont - Blanc 2013

Teil I, Vorbereitung / Training 2013
Da musste ich jetzt erst mal in meine Trainingsaufzeichnungen sehen. Das Training ist insoweit ungewöhnlich, weil ich im rechten Knie beginnende Arthrose (Stufe 1) habe und darauf entsprechend Rücksicht nehmen musste. Ich lief von Januar bis Anfang April im Durchschnitt nur 12 km in der Woche. Da waren auch einige Wochen dabei, wo ich gar nicht lief. Dafür fuhr ich Trekkingrad, MTB (hatte einige So-Touren als MTB-Guide für CTW u. ASV) und wenn es ging auch Rennrad. Ich probierte auch 2 mal bei Jochen das Spinning-Programm mit zu fahren, doch die hohen Trittfrequenzen taten dem Knie nicht gut. Außerdem kletterte ich mit Wolfgang in der Halle so einmal die Woche.
Die ersten etwas größeren Trainingsumfänge hatte ich als Rennradguide (für CTW/Mach3/Balearreisen) für 2 Wochen auf Mallorca. Beim Radfahren hatte ich keine Probleme, ab und zu lief ich auch kurze Strecken nach den Radausfahrten mit und 2 mal lief ich mit Sergej tolle Trails auf der Halbinsel Alcudia. Gut, der Laufwochenschnitt hatte sich erhöht auf ca. 30 km in der Woche. 3 Wochen nachdem Trainingslager fuhr ich mit Sergej beim Schinderhannes-MTB-Halbmarathon (siehe Blogbericht) erfolgreich mit. Mitte Mai nahm ich beim Keufelskopf-Ultra (85 km 3400 HM, siehe Blogbeitrag) teil, mit der " inneren Vorgabe ", wenn ich da nicht finishe, dann starte ich nicht beim UTMB. Ich kam ins Ziel, hatte so ab der Hälfte schon Probleme mit dem Knie beim Downhill-Laufen, aber auch muskuläre und konditionelle Schwierigkeiten. Lief dann 2 Wochen gar nicht, sondern startete Anfang Juni beim Rursee-MTB-Marathon für CEMEX (siehe Blogbeitrag). Da lief es auch recht gut. Ich denke, das MTB-Training und auch die MTB-Wettbewerbe waren für mich "Gold wert" im Hinblick auf dem UTMB. So schonte ich mehr meine Gelenke und andere "Wehwehchen".
Wie lief das Training weiter ? Ab und zu klettern mit Wolfgang, Rennradfahren auch als Guide für CTW, ganz selten Schwimmen, mehr Aquajogging im See und es kamen ein paar längere Laufeinheiten dazu. Ende Juni lief ich mit Wolfgang, Thomas Hox und Tom Taleb im Bergischen ca. 36 km Trails mit vollem Gepäck. Die Drei trainierten für die 4TRAILS, die sie dann auch erfolgreich finishten. Die letzte lange Laufeinheit war Ende Juli. Spontan bin ich abends nach dem Sommerfest im Waldkindergarten nach Linz am Rhein gefahren und von dort über den Rheinsteig die Nacht durch nach Bonn gelaufen, ca. 54 km. Leider hatte ich nach dieser Nachttour ziemlich Probleme mit dem Knie und auch noch linkem Fuß (im Zehenbereich Sehnenansatz).Ich bekam noch Einlagen verschrieben, die ich auch brav erstmal nutzte. Ihr könnt euch sicher denken, was jetzt kommt. Plötzlich hatte ich Achillessehnenbeschwerden, also weg mit den Einlagen und es wurde wieder besser.
Bis zum Start des UTMB (30.08.) lief ich gar nicht mehr. Ich betrieb mehr Aquajogging und lockeres Radfahren. Ab Mitte August hielt ich mich in den Bergen auf. Ich wohnte in Oberstdorf und wanderte dort mit der entsprechenden UTMB-Ausrüstung bis auf ca. 2500 m Höhe herum. Ich betrieb da Speed-Walken (für Kondition) und bestieg da mehrere Gipfel mit Trailschuhen (für Trittsicherheit im alpinen Gelände und Akklimatisierung in der Höhe). Über das Wetter im Sommer konnte man nicht klagen, ich hatte nur einen Regentag in Oberstdorf, den man gerne mal in einer Saunalandschaft verbrachte. Das einzig Unerfreuliche war ein heftiges Umknicken mit dem linken Fuß (hatte da beim Wandern das erste mal einen Konkurrenten, wo ich natürlich dran bleiben wollte). Ich kühlte direkt im nächsten Bach und baute in den folgenden Tagen immer " Kneippkuren " mit ein.
Eine Woche vor dem UTMB - Start fuhr ich über Nacht mit der Bahn nach Chamonix. Ich bin bewusst die Nacht wach geblieben (auch von Köln nach Oberstdorf), um dem Körper einen kleinen Vorgeschmack zu geben, was da bald kommen wird.
In Chamonix wohnte ich im "Deutschen Haus", einem tollen Chalet mit Blick auf den Mont Blanc. Thomas Bohne und Judy Ng organisierten das Ganze. Es war Treffpunkt für deutsche Teilnehmer mit Vorträgen, Filmen und Pastaparty.
Ich gehörte zu den "Glücklichen", die da auch wohnen durften. Es wohnten noch andere Teilnehmer, Veranstalter, Medienvertreter da und es war eine super nette Truppe mit größtenteils sehr erfahrenen und schnellen Läufern.
Wir hatten viel Spaß bei allen gemeinsamen Aktionen (vom gemeinsamen Kochen über Tagesausflüge bis zum Einchecken für den UTMB).
Axel Zapletal kannte ich noch vom TAR 2010 und Julia (Trailschnittchen) von ihrem Trainingscamp. Diese Woche in Chamonix erinnerte mich oft an die Woche vor dem Start des IRONMAN Hawaii. Jeder war gut drauf, schon deswegen, weil man hier starten durfte. Überall sah man topfitte Sportler, die noch so einige "Hügelläufe" absolvierten. Es gab eine Trailrun-Messe (auch Veranstalter-Messe), wo es fast alles gab. Die Cafes waren bei dem guten Wetter voll und man sah einige "Stars" der Szene.
in der Mitte die Legenden Marco Olmo und Sherpa Dawa links Gerald Blumrich (viele Podestplätze und Besteigungen, Denali,...)rechts Thomas Bohne (schon 3.Gesamt bei Ultra)
Julia (Trailschnittchen, bekannteste deutsche Trailläuferin mit vielen Erfolgen)
Ich selbst bin in der Woche einmal mit der Seilbahn auf 2000 m hoch gefahren, um von da noch ein wenig höher zu wandern. Normalerweise ist für mich eine Seilbahn ein "No go", aber was tut man nicht alles, um sich vor dem Start zu schonen. Bei mir wohnten für ein paar Nächte nette französische Trailrun-Veranstalter, die guten Wein mitbrachten, der sich wunderbar in mein ausgetüfteltes Ernährungsprogramm einbettete.
Am Montag abend bekamen wir schon mal einen Vorgeschmack der Atmosphäre hier beim Start. Da wurden die Teilnehmer des PTL (noch größere Runde 300 km 24000 HM im Team, völlig autark, ohne Wertung) frenetisch bejubelt, beklatscht und angefeuert.
Thomas Eller aus dem "Deutschen Haus" startete im einzig deutschen Team, die leider abbrechen mussten. Thomas erholte sich bis Freitag und startete dann auch beim UTMB, den er erfolgreich finishte.

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