Montag, 28. September 2015

Schwarzwald Ultra Radmarathon 20.Sep.2015

Ein wunderbarer Saisonausklang mit dem Firmenteam von CEMEX. Hans hat mal wieder alles toll organisiert. Wir fuhren in einem Support-Bus vom Axel.
Auch hier war die Stimmung bestens.
Wir waren 19 Fahrer. Einer fuhr beim Startschuss los und kam auch als erster an. Ein paar fuhren die kurze Strecke (82 km 1250 HM)und wir anderen fuhren die ersten Anstiege erstmal zusammen. Es wurde immer gewartet bis alle da waren. Hans hatte dann leider auch noch einen Platten.
Die Versorgungs - und Kontrollstellen waren gut bestückt mit Getränken und verschiedenen Speisen.
Nach 4 Anstiegen fuhren einige eine Abkürzung, um sich den langen und steilen Kandelanstieg zu sparen. Sie sind dann bis zum Ziel doch fast 200 km gefahren.
Zu sechst fuhren wir dann die lange Strecke, 233 km 4070 HM. Alle sehr gute Radfahrer, besonders Peter fuhr für alle sehr oft im Wind, so dass einige Fahrer bei Verpflegungspunkten bei unserem "Zug" mit aufspringen wollten. Mir ging es am Kandelanstieg auch nicht so gut, da merkte ich doch, das ich weniger Anstiege trainiert habe. Jedoch so gegen Ende der Strecke war ich wieder gut drauf und hätte da keine Probleme gehabt noch weiter zu fahren.
Mein Rad wurde ein wenig belächelt, weil ich etwas mehr Gepäck dabei hatte, als die anderen. Ich fuhr eben im Randonneur-Stil.
Im Ziel. Das ganze war kein Rennen, man startete, wie bei einer RTF, in einem kurzen Zeitfenster. Ein toller Jahresabschluß

Donnerstag, 10. September 2015

PBP 2015 - die Sendung im NDR

PBP - die Sendung im NDR Ein Kamerateam des NDR hat unter anderem Claus Czycholl, den Begründer von Audax Randonneurs Allemagne, auf seiner siebten Teilnahme bei Paris-Brest-Paris begleitet. Am Sonntag, den 13. September 2015 um 23:35 bis 00:05 Uhr wird die Sendung ausgestrahlt. Alle, die selbst die Erfahrung gemacht haben, was es bedeutet, die 1200 Kilometer lange Strecke aus eigener Kraft zu bewältigen, werden den Beitrag sicherlich mit höchster Spannung verfolgen. Eine kurze Vorschau gibt es unter folgendem Link: www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/Das-aelteste-Radrennen-der-Welt,sendung418306.html

Montag, 31. August 2015

Nachtrag PBP 2015

Sehr schöne Fotos, die die Atmosphäre ganz gut einfangen. http://stories.strava.com/parisbrestparis
Erste inoffiziele Ergebnisliste unter http://axel-koenig.com/results/pbp2015 Demnach wäre ich noch unter den ersten 300 (291.) von ca. 6000 Startern.

Donnerstag, 27. August 2015

PBP 2015 - 4.Teil

Habe gerade von Jonas (Helfer und Freund von Julian) eine E-Mail bekommen mit einer Aufzeichnung von Julians Start aus der Egoperspektive (2 Std.). https://www.youtube.com/watch?v=c5DrdSyISW4
Weiterhin habe ich noch Fotos vom Veranstalter miteingebaut vom 1. Teil an. Fazit: Das Wetter war ungewöhlich gut. Kein Regen. Robert schrieb eine Woche später aus der Bretagne, sie hätten Dauerregen und Windgeschwindigkeiten von fast 100 kmh, da wäre an Radfahren gar nicht zu denken gewesen. Der Straßenverkehr hielt sich in Grenzen. Der Start lief prima, wir wurden mit Autos und Motorrädern, ohne groß halten zu müssen, aus dem Stadtgürtel heraus eskortiert. Auch in manchen Dörfern, ließ man uns durchfahren, sperrte den Verkehr. Nachts musste man schon aufpassen, denn da fuhren LKWs recht schnell, auch auf den schmalen Straßen. Die Unfälle, die ich sah, waren meist unter Radfahrern, besonders wenn eine große Radgruppe eine andere Gruppe überholte, gab es immer sehr brenzlige Situationen. Die Atmosphäre der Zuschauer und der Bevölkerung war spitze. Man hätte überall Hilfe bekommen, sei es mal auf Toilette zu gehen, einen Kaffee zu trinken oder sich mal schlafen zu legen. Die Stimmung unter den Randonneuren war größtenteils hervorragend. Man hatte so ein Zusammengehörigkeitsgefühl, egal welcher Nationalität. Ich denke mal die etwas eigenartigen Erlebnisse, haben bei vielen mit der Erschöpfung und Müdigkeit zu tun. Beispiel: wenn mich Deutsche überholen, die an meinen Rad - und Klamotten sehen, das ich auch Deutscher bin, nicht grüßen und so überholen, das ich ja nicht in den Windschatten komme und dann 20 m vor mir das gleiche Tempo fahren. Ich grüßte jeden und so ergaben sich immer sehr nette Fahrgemeinschaften, wo jeder davon profitierte. Statistisch kann ich noch gar nichts schreiben, das dauert wohl noch (wird noch nachgeliefert). Ich habe gehört es gab einen neuen Streckenrekord 41/42 Stunden. Habe ein Gespräch von einem sehr guten Deutschen mitbekommen, der unter den ersten 20 wohl war, er schaffte die Strecke in 45 Stunden. Kaum vorstellbar, da brauchst du wohl ein großes Helferteam, um dich herum. Ich habe mir die Zeiten einiger Brevet-Kollegen angesehen und war überrascht, das ich schneller war. Ich bin kein besserer Radfahrer, ich brauche weniger Ruhephasen. Das ich 3 Nächte ohne Schlaf auskam, hat mich auch überrascht. Insgesamt ein tolles Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.
Kleine Familienfeier mit Marzipantorte

Dienstag, 25. August 2015

PBP 2015 - 3.Teil

Nach der 2. Nacht merkte ich so ab dem Nachmittag, das ich sehr konzentriert fahren musste. Ich griff z.B. vom Oberlenker auf Unterlenker, oder auch anders herum, sehr focusiert um, nur bei ungefährlicheren Situationen, also nicht bei schnellen Abfahrten oder sehr holprigen Straßenbelag. Ich hatte das Gefühl ein kurzer Moment der Unachtsamkeit gefährdet das Ankommen. Auch versuchte ich mich anzuspornen, mantra-artig immer wieder: sei konzentriert. Am späten Nachmittag kam dann nochmal eine gefährliche Situation, ich sah Leute am Rand, die gar nicht da waren und ich merkte, das ich kurz vor einem Sekundenschlaf war. Ich stoppte sofort und legte mich ins Gras und auch da reichten 10 Minuten Entspannung, um mit einem besseren Gefühl weiter zu fahren.
Inzwischen spekulierte ich schon mit meiner Ankunftszeit, habe ich mir doch ausgerechnet, das sogar die 60 Stunden wackeln könnten. Die Ernüchterung folgte dann schnell. Nach den letzten Kontrollstellen in der 3.Nacht fuhren ja kaum Fahrer weiter. Also bin ich oft alleine erstmal losgefahren, in der Hoffnung es kommen noch welche. Mit meinem Lichtsystem konnte ich kaum die ausgeschilderte Strecke finden. Zum Glück traf ich einen Franzosen mit dem ich sehr gut harmonierte. Ich entdeckte die Schilder schneller und er hatte ein super Lichtsystem, so dass wir sehr zügig fahren konnten bis zu einer sogenannten Geheimkontrolle, die sehr schwer zu finden war. Mit Hilfe einiger versprengter Randonneure fanden wir (GPS sei dank) die Kontrolle. Da verlor ich den Franzosen aus den Augen. Ich folgte einer Kleingruppe, die sich auch per GPS orientierten. Nun dachte ich, wir fahren vielleicht nur noch 1 Stunde nach Paris und ließ mich deshalb nicht von dem Tempo schocken. Ein unglaublich starker Belgier führte uns, irgendwann schaffte ich es gerade noch in seinem Windschatten zu bleiben. Hinter mir folgten zwei Ukrainer und ein Däne. Wir waren voll am Limit. Hindernisse konnte ich gar nicht mehr anzeigen, weil ich die Hände nicht vom Lenker nehmen konnte. Auch folgten sehr steile kurze Rampen, wo ich den kleinsten Gang meiner Kompaktkurbel brauchte. Der Belgier war ein 100 kg Kraftpaket mit mindestens doppelten Oberschenkelumfang. Meine Füße schmerzten und ich merkte einen Fußknöchel, doch der Gedanke an das nahende Ziel ließen einem die Schmerzen wegdrücken. Diese Hammerfahrt dauerte jetzt schon 2 Stunden. Plötzlich nahm der Belgier Tempo raus, und sagte mir: wir schaffen es nicht (unter 60 Std.). Daraufhin wurden die Ukrainer wach, erhofften sie sich noch eine Chance, weil sie um 16:30 Uhr starteten, im Gegensatz zum Belgier, der mit der 1. Startgruppe um 16 Uhr los fuhr. Also ging die Raserei weiter bis ins Ziel, auch die Ukrainer verpaßten die unter 60 Std. Marke um wenige Minuten. Mir war die Zeit inzwischen so was von egal, ich war nur noch froh endlich da zu sein. Ich humpelte ins Radstadion, um meinen letzten Kontrollstempel zu tätigen. 60:16 Std./Min. war meine Zeit, viel besser als ich dachte, besonders unter den veränderten Bedingungen der Versorgung. Da ich ja So nachmittag starten wollte, musste ich die Strecke in mindestens 80 Stunden schaffen (ansonsten 90 Std.). Mein ersten Ziel war natürlich zu finishen. Zeitlich erhoffte ich unter 70 Stunden zu bleiben. Der Belgier gab mir noch ein Bier aus, vielleicht auch weil ich mich für Mitfahrt bei ihm herzlich bedankte. Ohne seine Hilfe hätte ich mindestens eine halbe Stunde länger gebraucht. 4.Teil folgt