Montag, 31. August 2015

Nachtrag PBP 2015

Sehr schöne Fotos, die die Atmosphäre ganz gut einfangen. http://stories.strava.com/parisbrestparis
Erste inoffiziele Ergebnisliste unter http://axel-koenig.com/results/pbp2015 Demnach wäre ich noch unter den ersten 300 (291.) von ca. 6000 Startern.

Donnerstag, 27. August 2015

PBP 2015 - 4.Teil

Habe gerade von Jonas (Helfer und Freund von Julian) eine E-Mail bekommen mit einer Aufzeichnung von Julians Start aus der Egoperspektive (2 Std.). https://www.youtube.com/watch?v=c5DrdSyISW4
Weiterhin habe ich noch Fotos vom Veranstalter miteingebaut vom 1. Teil an. Fazit: Das Wetter war ungewöhlich gut. Kein Regen. Robert schrieb eine Woche später aus der Bretagne, sie hätten Dauerregen und Windgeschwindigkeiten von fast 100 kmh, da wäre an Radfahren gar nicht zu denken gewesen. Der Straßenverkehr hielt sich in Grenzen. Der Start lief prima, wir wurden mit Autos und Motorrädern, ohne groß halten zu müssen, aus dem Stadtgürtel heraus eskortiert. Auch in manchen Dörfern, ließ man uns durchfahren, sperrte den Verkehr. Nachts musste man schon aufpassen, denn da fuhren LKWs recht schnell, auch auf den schmalen Straßen. Die Unfälle, die ich sah, waren meist unter Radfahrern, besonders wenn eine große Radgruppe eine andere Gruppe überholte, gab es immer sehr brenzlige Situationen. Die Atmosphäre der Zuschauer und der Bevölkerung war spitze. Man hätte überall Hilfe bekommen, sei es mal auf Toilette zu gehen, einen Kaffee zu trinken oder sich mal schlafen zu legen. Die Stimmung unter den Randonneuren war größtenteils hervorragend. Man hatte so ein Zusammengehörigkeitsgefühl, egal welcher Nationalität. Ich denke mal die etwas eigenartigen Erlebnisse, haben bei vielen mit der Erschöpfung und Müdigkeit zu tun. Beispiel: wenn mich Deutsche überholen, die an meinen Rad - und Klamotten sehen, das ich auch Deutscher bin, nicht grüßen und so überholen, das ich ja nicht in den Windschatten komme und dann 20 m vor mir das gleiche Tempo fahren. Ich grüßte jeden und so ergaben sich immer sehr nette Fahrgemeinschaften, wo jeder davon profitierte. Statistisch kann ich noch gar nichts schreiben, das dauert wohl noch (wird noch nachgeliefert). Ich habe gehört es gab einen neuen Streckenrekord 41/42 Stunden. Habe ein Gespräch von einem sehr guten Deutschen mitbekommen, der unter den ersten 20 wohl war, er schaffte die Strecke in 45 Stunden. Kaum vorstellbar, da brauchst du wohl ein großes Helferteam, um dich herum. Ich habe mir die Zeiten einiger Brevet-Kollegen angesehen und war überrascht, das ich schneller war. Ich bin kein besserer Radfahrer, ich brauche weniger Ruhephasen. Das ich 3 Nächte ohne Schlaf auskam, hat mich auch überrascht. Insgesamt ein tolles Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.
Kleine Familienfeier mit Marzipantorte

Dienstag, 25. August 2015

PBP 2015 - 3.Teil

Nach der 2. Nacht merkte ich so ab dem Nachmittag, das ich sehr konzentriert fahren musste. Ich griff z.B. vom Oberlenker auf Unterlenker, oder auch anders herum, sehr focusiert um, nur bei ungefährlicheren Situationen, also nicht bei schnellen Abfahrten oder sehr holprigen Straßenbelag. Ich hatte das Gefühl ein kurzer Moment der Unachtsamkeit gefährdet das Ankommen. Auch versuchte ich mich anzuspornen, mantra-artig immer wieder: sei konzentriert. Am späten Nachmittag kam dann nochmal eine gefährliche Situation, ich sah Leute am Rand, die gar nicht da waren und ich merkte, das ich kurz vor einem Sekundenschlaf war. Ich stoppte sofort und legte mich ins Gras und auch da reichten 10 Minuten Entspannung, um mit einem besseren Gefühl weiter zu fahren.
Inzwischen spekulierte ich schon mit meiner Ankunftszeit, habe ich mir doch ausgerechnet, das sogar die 60 Stunden wackeln könnten. Die Ernüchterung folgte dann schnell. Nach den letzten Kontrollstellen in der 3.Nacht fuhren ja kaum Fahrer weiter. Also bin ich oft alleine erstmal losgefahren, in der Hoffnung es kommen noch welche. Mit meinem Lichtsystem konnte ich kaum die ausgeschilderte Strecke finden. Zum Glück traf ich einen Franzosen mit dem ich sehr gut harmonierte. Ich entdeckte die Schilder schneller und er hatte ein super Lichtsystem, so dass wir sehr zügig fahren konnten bis zu einer sogenannten Geheimkontrolle, die sehr schwer zu finden war. Mit Hilfe einiger versprengter Randonneure fanden wir (GPS sei dank) die Kontrolle. Da verlor ich den Franzosen aus den Augen. Ich folgte einer Kleingruppe, die sich auch per GPS orientierten. Nun dachte ich, wir fahren vielleicht nur noch 1 Stunde nach Paris und ließ mich deshalb nicht von dem Tempo schocken. Ein unglaublich starker Belgier führte uns, irgendwann schaffte ich es gerade noch in seinem Windschatten zu bleiben. Hinter mir folgten zwei Ukrainer und ein Däne. Wir waren voll am Limit. Hindernisse konnte ich gar nicht mehr anzeigen, weil ich die Hände nicht vom Lenker nehmen konnte. Auch folgten sehr steile kurze Rampen, wo ich den kleinsten Gang meiner Kompaktkurbel brauchte. Der Belgier war ein 100 kg Kraftpaket mit mindestens doppelten Oberschenkelumfang. Meine Füße schmerzten und ich merkte einen Fußknöchel, doch der Gedanke an das nahende Ziel ließen einem die Schmerzen wegdrücken. Diese Hammerfahrt dauerte jetzt schon 2 Stunden. Plötzlich nahm der Belgier Tempo raus, und sagte mir: wir schaffen es nicht (unter 60 Std.). Daraufhin wurden die Ukrainer wach, erhofften sie sich noch eine Chance, weil sie um 16:30 Uhr starteten, im Gegensatz zum Belgier, der mit der 1. Startgruppe um 16 Uhr los fuhr. Also ging die Raserei weiter bis ins Ziel, auch die Ukrainer verpaßten die unter 60 Std. Marke um wenige Minuten. Mir war die Zeit inzwischen so was von egal, ich war nur noch froh endlich da zu sein. Ich humpelte ins Radstadion, um meinen letzten Kontrollstempel zu tätigen. 60:16 Std./Min. war meine Zeit, viel besser als ich dachte, besonders unter den veränderten Bedingungen der Versorgung. Da ich ja So nachmittag starten wollte, musste ich die Strecke in mindestens 80 Stunden schaffen (ansonsten 90 Std.). Mein ersten Ziel war natürlich zu finishen. Zeitlich erhoffte ich unter 70 Stunden zu bleiben. Der Belgier gab mir noch ein Bier aus, vielleicht auch weil ich mich für Mitfahrt bei ihm herzlich bedankte. Ohne seine Hilfe hätte ich mindestens eine halbe Stunde länger gebraucht. 4.Teil folgt

Montag, 24. August 2015

PBP 2015 2.Teil

Hier noch 2 Fotos von der Hinfahrt. Kurze Pause mit Robert, Versorgung durch Patricia
Der lange Anstieg nach Brest war genau mein Ding, habe da nur noch überholt, bis ich an einer guten Gruppe dran war. Etwas langsamer dort zu fahren, wäre mit Sicherheit nicht falsch gewesen. Aber es machte einfach Spaß. Die 2. Nacht brachte genau das, was mir einige schon erzählt hatten. Da ich ja recht weit vorne gestartet bin, kamen jetzt tausende Radfahrer im Dunkeln uns entgegen mit ihren teilweise sehr hellen und meist falsch eingestellten Lampen. Und das auf kleinen Straßen ohne Mittel - und Randstreifen, so dass man sehr konzentriert fahren musste. Langsamer wurde da in den Gruppen nicht gefahren. Ich hielt lieber etwas mehr Abstand und war eher in Sorge, irgendwann im Gelände zu landen. Natürlich half das auch psychologisch, denn die armen " Säcke " mussten ja noch nach Brest. Die Kontroll - und Verpflegungsstände waren jetzt sehr voll mit Randonneuren. Da hatte man jetzt mit Eigensupport einen großen Vorteil. Ich fand es aber nicht so schlimm, hatte eben etwas längere Pausen. Viele wollten schlafen und lagen wirklich überall herum. Zu den Toiletten kam man manchmal kaum noch durch. Bis dahin hatte ich ja auch meine Brevet-Kollegen aus Köln getroffen, Thomas,Micha und Angelo. Wir fuhren dann auch Teilabschnitte zu sammen, was viel Spaß machte. Ist schon toll, wenn man sich dann bei so einer Veranstaltung gelegentlich auf der Strecke trifft. Die Müdigkeit in der 2. Nacht hielt sich in Grenzen. Ich trank etwas Kaffee und mein Wundermittel: Red Bull Energie Shot. Da nahm ich aber sehr wenig. Ich hatte schon beim UTMB gute Erfahrungen damit gemacht, also keine Magenprobleme bekommen, im Gegensatz zu manch Anderen, die Koffeintabletten nahmen. Es wurde grade hell und ich fuhr alleine, da merkte ich leichtes Schwanken bei mir. Ich hielt an einer Bank an und legte mich ca. 10 Minuten in eine Rettungsdecke. Ich dachte auch, wenn ich jetzt liege, bin ich höchstwahrscheinlich mindestens 1 Stunde am schlafen. Ich konnte gar nicht einschlafen, habe das kurze liegen sehr genossen, etwas gegessen und bin direkt wieder langsam weiter gefahren. Interessanterweise war ich dann wieder konzentrierter. Anscheinend half die Kälte (ca. 10 C ) in der Nacht und in der Früh auch ein wenig, um wach zu bleiben. Zweimal habe ich allerdings sehr gefroren, als ich wieder losfahren musste. In meinen Supportboxen hatte ich auch lange Radhosen, Jacken und lange Handschuhe deponiert, doch an die kam ich ja nicht mehr ran.
Was war bisher mit unseren Teammitgliedern passiert. Robert, der erstmal länger geschlafen hat, startete nicht mehr wegen angeschwollenen Knien. Da blieb noch Matthias, der weit vor mir fuhr. Er merkte auch die Müdigkeit durch leichtes Schwanken und wollte sich noch zur nächsten Verpflegungs/Kontrollstelle retten, doch dann berührte sein Gesicht ein parkendes Auto. Erstaunlicherweise fing er den Sturz ab, kam aber dann blutend zu Kontrollstelle und musste vom Helferteam überredet werden ins Krankenhaus zu fahren. Er wurde genäht und versuchte nach ca. 3 Stunden nochmals einen Teilabschnitt zu fahren, doch weitere Kopfschmerzen veranlassten ihn dann doch zum Abbruch, was sehr vernüftig war. Ich erfuhr das alles natürlich nicht zeitgleich, sonders erst im Ziel.
Inzwischen fuhr ich nicht mehr in größeren Gruppen, sondern öfters alleine mein eigenes Tempo oder wenn es sich ergab, mit einzelnen oder Kleingruppen zusammen. Wir wechselten uns dann gegenseitig ab in der Führung. Ich hatte da sehr netten Kontakt zu Spaniern, Holländern und Briten. Einen Fahrer muss ich mal erwähnen. Er fuhr sehr elegant mit einer langsamen aber sehr gleichmässigen Trittfrequenz. Er fuhr ohne irgendwie erkennbare Anstrengung. Ich fuhr also etwas näher heran und spitze meine Ohren, in der Erwartung, den versteckten Elektromotor zu hören. Doch da war nichts. Was ich dann zu meiner Überraschung sah, er fuhr ein Single-Speed (Eingang Bahnrad). Ich zollte meinen größten Respekt, es war ein netter Brite. Die Anstiege fuhr er uns davon, bei den Abfahrten holten wir ihn uns wieder. Und man glaubt es kaum, ich sah ihn im Ziel. Er war vielleicht etwas länger unterwegs. 3.Teil folgt

Sonntag, 23. August 2015

PBP 2015 - 1230 km in 60:16 Std/Min - 1.Teil

Dank Vermittlung von Axel durfte ich für das Heinemann-Team starten. Am Sa(15.08.) früh fuhren wir nach Paris. Schon im Bus, später im Hotel, wurde viel gefachsimpelt über PBP. Ich holte mir natürlich viele Tipps. Abends gingen wir fast alle in Versailles libanesisch Essen und hatten viel Spaß.
Strategien wurden dauernd umgeschrieben. Wir waren 6 Fahrer, 4 Helfer. Wir Fahrer konnten 2 Boxen mit unserem Eigenmaterial befüllen. Das Helferteam fuhr dann mit 2 Autos vor zu den Kontrollstellen, wo wir an unsere Boxen dran kommen sollten. Die Autos durften dabei nicht auf der PBP-Strecke fahren sonst gibt es direkt eine 2-Stunden-Strafe für die Randonneure. Da wir alle zu unterschiedlichen Zeiten starteten (1.Start 16 Uhr, mein Start 16:15 Uhr, dann kamen welche um 16:30 Uhr und zum Schluß Robert um 16:45 Uhr), gestaltete sich die Versorgungsplanung sehr kompliziert. Mein Teamkollegen kalkulierten mit Zeiten, die für mich zu schnell waren, zB. wollten fast alle in 22-24 Stunden in Brest sein. Da vermutete ich schon, das ich irgendwann aus der Team-Versorgung rausfallen würde. Auch das präperieren der Fahrräder und des eigenen Materials zeigte mir wie professionell da vorgegangen wird. Wir waren etwas spät dran am So nachmittag, als wir gemeinsam die ca. 10 km zum Start fuhren. Es gab auch noch Streß mit den Zielbeutel von Matthias und mir, die man nicht mehr annehmen wollte. Nun gut, man musste zu einer Zeit in seinem Startblock sein und das klappte. Ich traf da direkt Bekannte.
Obwohl ich wußte, dass sehr schnell losgefahren wird, kann man sich dem Sog kaum entziehen. Es starteten immer 300 Fahrer-Blöcke und man wurde super von Polizei und Helfern durch geschleust. Mein erster vorsichter Blick aufs Tacho zeigte mir eine 48 kmh(ging wohl etwas runter). Ich nahm sofort Tempo raus, allerdings knallten alle wie die Wahnsinnigen und man hatte Angst, das man gleich alleine fährt. Gut, mein Problem bekam eine überraschende Wendung. Kurz vor km 10 hatte ich an einem großen Kreisverkehr einen Platten (Hinterrad). Meine Stimmung sank raketenartig nach unten. Mit Bauchatmung machte ich mich an die Reperatur mit entsprechend viel Publikum. Ein Stahlnagel steckte noch im Mantel. Ich zog in raus und hielt ihn für mein Publikum hoch, großes Raunen. Verzweifelt versuchte ich möglichst viel Bar mit meiner kleinen Pumpe in den Reifen zu bekommen. Irgendwann entschied ich mich loszufahren. Alle am Kreisverkehr applaudierten und ich fuhr wieder in besserer Laune weiter. Nun war ich natürlich alleine auf der Strecke und erwartete die nächste Startgruppe. Die kamen dann auch schnell angeschossen, Matthias vorne, der mir zu rief: Häng dich rein. Julian und Hans-Georg waren auch in der Gruppe. Mir viel es Anfangs sehr schwer da mitzufahren. Ich merkte auch mein Hinterrad bei den Abfahrten in den Kurven. Ich wußte ja unser Helferteam steht bei km 140, und spätestes da kann ich mein Hinterrad voll aufpumpen. Matthias und Hans-Georg wollten direkt durchfahren bis zur ersten Kontrolle bei km 220. Ich machte eine kurze Pause und fuhr mit Julian lockerer weiter. Bis dahin hatte ich einen Schnitt von 34 kmh. Nach der ersten Kontrolle waren die Kontrollabstände so alle 80-90 km. Irgendwann tauchte Robert in unsere Gruppe auf, der muss also viel schneller gefahren sein. Wir blieben zusammen, leider hatte Julian Probleme mit seiner elektonischen Schaltung und wollte langsamer fahren. Er stieg dann als erster aus und unterstützte das Helferteam. Die erste Nacht war kein Problem, wir waren ja noch relativ frisch. An einer Kontrollstelle fanden wir unser Helferteam nicht und vermuteten, das sie weitergefahren sind, weil die folgende Kontrolle nur 60 km entfernt ist und der Streckenabschnitt sehr schnell zu fahren ist. Nun gut, Robert gab mir Energieriegel und ich hatte keine halbvolle Flasche Wasser. Es ging gut, doch unser Helferteam war auch dort nicht zu sehen. Ab da organisierte es Robert so, das seine Frau Patricia uns zwei weiterversorgt. Ich wurde an den nächsten Versorgungsstellen in die bretonische Küche eingeführt. Patricia ist Französin und lebt mit Robert in der Nähe von Brest. So wurde ich auch bestens über geschichtliche und politische Hintergründe informiert. An den letzten Hügel vor Brest fiel es Robert schwer, ich bremste ihn oft und gab einen lockeren Rythmus für die Anstiege vor. Er musste sich einmal für 15 Minuten hinlegen und äußerte mir, ich solle ab Brest alleine weiterfahren, denn er will erstmal länger schlafen. Ich brauchte bis Brest ca. 26 Stunden. Dort verbrachte ich wohl meine längste Pause, denn ich sah dort meine Boxen das letzte Mal und musste mich entscheiden, was nehme ich für die Rückfahrt mit. Natürlich kann man sich auch an den Kontrollpunkten oder bei dem tollen Publikum versorgen, es dauert eben ein bißchen länger. Bevor wir nach Brest kamen sahen wir noch Matthias auf dem Rückweg (er wollte unter 50 Stunden fahren), doch von den Anderen keine Spur. In Brest erfuhren wir dann, das Frank und Hans-Georg, ausgestiegen sind (Verletzung/Erschöpfung aber Bestzeit bis Brest).
Die Atmosphäre war bisher super, sowohl beim Publikum, als auch bei den Fahrern. Man lernt Randonneure aller möglichen Nationalitäten kennen. Ein Spanier wollte speziell mir unbedingt Windschatten geben, weil er beobachtete, wie ich vor Brest immer die Führungsarbeit am Berg übernahm. Erst im Ziel erfuhr ich, das das Helferteam (besonders Burkhard) mich übers Handy kontaktieren wollte und sich sorgte. Auch kam irgendwann das Gerücht auf, ich wäre ausgestiegen. Da für mich ja keine Notlage war, habe ich mein Handy ausgelassen, um den Akku zu schonen. Hätte ich doch mal machen sollen, zumal auch meine Notfallnummer getätigt wurde und Freundin/Verwandte auch nervös wurden. Ich hatte, als ich zuerst alleine von Brest losfuhr ein komisches Gefühl im Bauch, einerseits hatte man die Hälfte geschafft und das Meer gesehen, auf der anderen Seite kam ich jetzt in Bereiche in denen ich nie vorher war.

Montag, 10. August 2015

Paris - Brest - Paris 2015

Das 18. Paris-Brest-Paris Paris-Brest-Paris startet am 16. August 2015 zum 18. Mal. Mehr als 6.000 Teilnehmer werden versuchen, beim berühmtesten Fahrradmarathon der Welt die 1.200 km lange Strecke innerhalb von 90 Stunden zu schaffen. Das Besondere bei Paris-Brest-Paris (kurz PBP) ist die Atmosphäre und die Unterstützung durch die Anwohner. In vielen Dörfern stehen die Bewohner Tag und Nacht mit Tischen, auf denen sie Wasser, Kaffee und Kekse anbieten – in der Bretagne auch gerne Crêpes. Immer wieder hört man »Bravo«-Rufe oder sieht Namen von Mitstreitern in großen Lettern auf der Straße geschrieben. Im Vorfeld der Teilnahme müssen - nicht zuletzt wegen des riesigen Andrangs – einige Hürden überwunden werden. Ich habe die Brevets (200, 300, 400 und 600 km Brevets) alle von Troisdorf-Spich aus bewältigt. Es waren immer nette Teilnehmer, tolle Strecken und hat viel Spaß gemacht. Herausragend für mich waren das 400 km Brevet (genau 417 km), was wir in 16,5 Stunden fuhren. Die reine Fahrgeschwindigkeit war fast ein 30er Schnitt. Auch das 600 km Brevet (genau 630 km), was wir in 28 Stunden schafften, hatte es in sich. Zuerst ging es in die Eifel, wo nach dem ersten langen Anstieg die Gruppen neu gemischt wurden. Ich war da zwar in der ersten Gruppe, jedoch merkte man recht schnell, das das Level da für mich zu hoch war (sehr gute Fahrer, einer wurde als einer der besten Deutschen Langstreckler bezeichnet). Wir fuhren dann zu sechst recht gut zusammen, nach dem Ruhrgebiet ging es dann zu viert weiter durch das Sauerland.
Mit Thomas und Micha im Ziel
Unser guter 4. Man, Angelo
Die schnellen Liegeräder
Hier bei einem kurzen Stop