Ultratrail
Olne-Spa-Olne (Belgien) 69 km, 2200 HM
„ Der
berüchtigte Ardennen-Matsch“
Olne liegt ca. 40 km von Aachen entfernt in den
Ardennen. Ich übernachtete in der Nähe von Verviers und
wollte am 25.11. früh mit dem Rennrad zum Start fahren. Jedoch
hatte ich nach 2 km einen Platten und auch mein Reserveschlauch war
am Ventil defekt. Nach ein paar „ruhigen Bauchatmungsübungen“
schloss ich mein Rad ab und hoffte im Dunkeln auf ein Auto, am Besten
mit Läufern besetzt, die auch zum Start nach Olne wollten.
Genauso kam es und ich hatte noch genügend Zeit für die
Startvorbereitungen. Ich sortierte mich mit Laufrucksack so im
Mittelfeld der Startgruppe ein. Schließlich war mein Ziel
vorsichtig zu testen, ob ich so eine Strecke mit meinem Problemknie
überhaupt laufen kann. Nach über halbjähriger
Verletzungspause begann ich Mitte July mit einem 2,5 km Lauf.
Vorsichtig steigerte ich die Distanz. Meine längste Einzelstecke
waren dann 25 km (Bergischer Komfort-Trail) und das Maximum an
Wochenkilometern war einmal über 40 km.
Kurz nach dem Start gab es öfters Stau bzw. kurze
Wartezeiten, weil über 400 Läufer einige schmale Gassen und
Trails nur hintereinander laufen konnten. Dann kamen die ersten
Matschpassagen. Ich hatte ja schon einiges gehört, doch so
heftig, hätte ich mir diesen „Ardennen-Matsch“ nicht
vorgestellt. Man lief permanent Zickzack, hielt sich an Zäunen
und Pflanzen fest, um seine Schuhe nicht schon in der ersten Stunde
ein zu Nässen. Ein paar Mal bin ich lieber Umwege gelaufen, um
der Matsche zu entgehen. Nach 30 km war ich mir immer noch unsicher,
ob ich es schaffe. Es gab sehr steile Bergabstrecken, die mein Knie
nicht gerade begeisterte. Berghoch lief es dafür recht gut.
Außer den Matschstrecken gab es noch etwas Besonderes :
Pflasterwege in zwei Kategorien. Einmal schön durchgepflastert
ala Paris-Roubaix und eine kleine Spezialität: lose Pflaster mit
Laub garniert. Ihr könnt euch denken, man musste sehr „locker
im Fußgelenk“ laufen.
Gegen Ende war zügiges runterlaufen bei mir nicht
mehr möglich. Trotzdem war ich heile froh, als ich als 162.
Gesamt (in 8 Std. 10 Min.) von 406 Finishern ins Ziel lief und damit
2 UTMB-Punkte einheimste. Ich hörte dann, das die Strecke wohl
1-2 km kürzer war. Ich vermute eher weniger, denn kaum einer
lief hier Ideallinie.
Im Umkleideraum schauten mich einige schon etwas verduzt
an, als ich meine Radkluft anzog. Ich versuchte gar nicht zu
erklären, das ich jetzt erstmal zu meinem Rad trampen musste, um
es dann noch ein paar Kilometerchen zu einer busbefahrenen Strecke zu
schieben.
Fazit:
Preis/Leistungsverhältnis unschlagbar, 10 €
Startgebühr incl. T-Shirt und Abendessen, von den leckeren
Verpflegungsstellen ganz zu schweigen.
Gute Orga, nette Atmosphäre, rücksichtsvolle
Trailrunner.
So jetzt drückt mir mal die Daumen, das ich die
letzten 2 UTMB-Punkte Mitte Dezember in Thüringen bei einem
Einladungslauf (Jägerstein-Ultra 70 km, 2200 HM) noch holen
werde. Da werde ich wohl meine Schneeerfahrungen erweitern dürfen.
Marius
Marius
Wir drücke die Daumen und denken ganz toll an dich. Biz Cecile + Rob
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