Mittwoch, 25. September 2013

Teil III, Chamonix - Courmayeur

Nach dem Start in Chamonix lief ich möglichst verhalten los, denn ihr könnt euch denken, in der ersten Euphorie läuft man meist viel zu schnell. Dann geht oft der Schuss nach hinten los. Trotzdem überholten mich einige in einem Wahnsinns-Tempo. An der ersten längeren Steigung bin ich dann auch gegangen, wie meine Mitstreiter um mich herum. Ich wollte kein Risiko eingehen und es auf jeden Fall bis Courmayeur schaffen, wobei ich ürsprünglich dachte, da hätte man die Hälfte geschafft. Doch bis dahin sind es erst 77 km.
Der erste Down-Hill war heftig, man musste bremsen. Ich versuchte auch mit den Stöcken etwas ab zu dämpfen, jedoch im Tal merkte ich die ersten Blasen. Es ist eben schon ein Unterschied, ob man runter wandert, wie beim Oberstdorfer Training oder runter läuft. Hier bekam ich schon einen ersten Eindruck, wie schnell die Meisten runter liefen.
Die erste Nacht verlief ganz gut. Auch hoch lief bzw. wanderte ich in einem gemäßigten Tempo. Im Dunkeln sah man eine Lichterkette den Berg hoch, wobei es manchmal nicht ratsam war, auszuloten wie hoch es denn noch gehen würde. Da half eher der Blick zurück, und siehe da, es gab auch eine Lichterkette hinter mir. Schlimmer waren für mich die langen Down-Hills, da kamen ganze Gruppen an mir vorbei. An einer Verpflegungsstelle wurden bei allen Teilnehmern nochmals Stichproben der Pflichtausrüstung gemacht. Da ging ich das erste Mal zum Sani, um meine Blasen versorgen zu lassen. Leider musste ich länger warten, ich war nicht der Einzigste. Auch in der Nacht gab es tolle Anfeuerung, richtige Partystimmung an den Verpflegungsstellen. So langsam bemerkte ich, das ich Berghoch nur noch überholte. Dafür machte ich auf einem schmalen, sehr steilen Down-Hill runter nach Courmayeur den Läufern Platz zum Vorbeilaufen. Dabei musste ich immer kurz stehenbleiben, weil der Trail so schmal war. Trotzdem war es mir so lieber, denn es ist viel nerviger, wenn hinter dir eine große Gruppe drängelt. Ich musste abwärts einfach mein eigenes Tempo laufen. In Courmayeur wurde man schon so gefeiert, als wenn man im Ziel wäre. Hier machte ich eine längere Pause (ca. 3/4 Std.). Neue Laufklamotten, warmes Essen und nochmals zum Sani.

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