Mittwoch, 22. Mai 2013

Keufelskopf Ultra-Trail 2013


Allgemeine Informationen zur Veranstaltung:
Unterhalb der „preußischen Berge“ im Westrich liegt der kleine Ort Reichsweiler (Pfälzer Bergland) mit eigenem Autobahnanschluss.
Der Veranstalter ist der SV Reichweiler (mittlerweile ohne Fussballmannschaft) sowie der Initiator des Keufelskopftrails:  Eric Tuerlings (ein Niederländer mit Wohnsitz in Reichweiler und Ultratrailer).
Es wurden in diesem Jahr 3 Trailläufe angeboten.
Der Hammerlauf ist die 85km-Variante mit 3400 Hm gefolgt vom dem neu ins Programm genommenen Marathon-Trail (45 km mit 1900 Hm). Für diese beiden Läufe war die Startzeit um 6 Uhr terminiert. Die Kurzvariante mit 22 km und 1000 Hm startete erst um 10 Uhr.
Sehr penibel wurde die Anmeldung durchgeführt. Ohne Pass, Ausschlusserklärung Angabe der Handynummer etc. gab es keine Startkarte.
Eigenverantwortlichkeit ist das Gebot dieses Traillaufes. Jeder Teilnehmer hatte einen Laufrucksack mit mind. 1,5 L Wasser und entsprechende Verpflegung bei sich. An den wenigen Versorgungspunkten warteten Helfer mit reichlich Wasser und den Kisten, in denen morgens die Trailer ihre flüssige Eigenversorgung deponiert  hatten. Alles, was irgendwie den Anschein von Essbarem hat, also auch Gels sind  laut Ausschreibung am Mann bzw. der Frau zu tragen und wurde auch gnadenlos aus den Eigenversorgungskisten genommen, bevor sich die Versorger auf den Weg zu ihrem Einsatzort machten.

Für ca. 70 % der Strecke waren vor allem die Koordination und der Geist gefragt. Jeder Fehltritt oder auch nur die kleinste Unaufmerksamkeit bedeutet Verletzungsgefahr in einem sehr schwer zugänglichen Gebiet.
Auch musste man unterwegs höllisch aufpassen, dass man sich nicht verlief, trotz der guten Streckenkennzeichung. Diese,so hat man uns gesagt, wird von Veranstalterpaten (alle 5 km durch eine Person) in regelmäßigen Abständen von ca. 20 bis 30m mittels rotweißen Bändern an den Ästen oder Grashalmen angebracht und später auch entfernt.
Ab ca. 30 km waren die meisten Trailer alleine in der „ Wildnis der preußischen Berge“ unterwegs.




Unter Baumstämmen ging es öfters lang.
Manche Matschhänge musste man am Seil erklimmen.                                  

Landschaftlich traumhafte Trails


                  
Die ersten 3 Stunden waren ok, dann nahm ich schon Rücksicht auf mein Knie, dh. wenn es steil bergab ging, ließ ich die Trailer hinter mir vor. Kurz nach dem Start verliefen sich fast Alle. Die weiter hinten gestartet sind waren dann mal vorne. Betty (Trainingslager Malle) und ihre Freundin sah ich dann nochmal nach ca. einer halben Stunde. Es gab dann recht schnell die ersten Engstellen, wo man hintereinander gehen musste. Sehr anstrengend waren die steilen Matschhänge (teilweise mit Seilsicherung) und der Steinbruch, wo man viel zu Fuß ging. Ich kann mich erinnern, das ich bei dem Schild " nur noch 50 km " schon ganz schön platt war. Dazu kamen mehrmals fehlende Markierungen, zum Glück konnte ich mit mehreren Leuten nach dem richtigen Weg suchen. Zeit ging da trotzdem verloren. Es war nicht Erics Fehler mit den Markierungen, das war wohl eine kleine Sabotage. Die Trailrunner nahmen es recht gelassen. Eric baute wirklich jede mögliche Steigung in seine Wegstrecke mit ein. Gegen Ende war ich echt am fluchen, denn selbst 2 km vor dem Ziel musste man noch Matschhänge hoch und runter laufen und im Ort selber gab es natürlich auch noch Steigungen. Ich holte jemanden ein und lief mit ihm die letzten flachen Meter zusammen ins Ziel hinein.
Gemeldet waren ca. 200 für den Ultra, angekommen sind 126. Einige sind ausgestiegen, andere sind auf die Marathondistanz umgeschwenkt. Ich bin 54. Gesamt und 9. AK geworden in 12:52:49 Std.Min.Sec.
Ich muss zugeben, das ich so 12 Std. anpeilte. Im Nachhinein bin ich froh, das ich es geschafft habe, denn ich bin schon an meine Grenze gekommen. Ein paar Mal kam auch der Gedanke "Der Aufgabe" auf. Unter 40 km Lauftraining in der Woche ist dann einfach zu wenig. Für den UTMB muss ich langsam Gas geben, sonst werde ich es nicht schaffen.
Jetzt kuriere ich mich erstmal aus (Knie und Sehnenansatzentzündung Fuß) und am 1.6. fahre ich den Rursee-MTB-Marathon.
Weitere Infos, Fotos, Videos zum KUT auf www.tuerling.de/kut/

1 Kommentar:

  1. Herzlichen Glückwunsch! Tolle Leistung! Bin mal wieder ganz beeindruckt ...

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